Beschluss: Einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 16, Nein: 0, Anwesend: 16

 

In der Zeit zwischen Juli 2015 und Februar 2017 wurde im Auftrag der Kommunalen Allianz WEstSPEssart ein Energiekonzept für die Allianzgemeinden erstellt. Auf Grundlage der Rahmendaten für unsere Region, der energetischen Infrastruktur wurden eine Energie und Treibhausgas Bilanz sowie auch ein Wärmekataster für das Allianzgebiet erarbeitet. Für jede einzelne Allianzgemeinde wurden Detailbetrachtungen erstellt und hieraus Maßnahmen und Empfehlungen im kommunalen Handlungsfeld erarbeitet bzw. ausgesprochen.

 

Das Energiekonzept erhält eine Vielzahl umzusetzender Maßnahmen, die maßgeblich dazu beitragen die übergeordneten Ziele der Bundes- und Landesregierung im Energiebereich zu erfüllen und Wertschöpfungseffekte innerhalb der Region zu erzielen.

Daher muss es unser Ziel sein, die Ergebnisse des Energiekonzeptes aufzuarbeiten. Das Konzept darf sprichwörtlich nicht in der Schublade verschwinden.

 

Die Umsetzung der Maßnahmen ist jedoch mit einem nicht zu unterschätzenden Arbeitsaufwand verbunden. Selbst ohne die unmittelbare Durchführung (d.h. bei Vergabe von Planungsleistungen an Dritte) entsteht bei der Umsetzung von Maßnahmen ein Arbeitsaufwand für Management und ggfls. auch für organisatorische Aufgaben.

 

Darüber hinaus sollte zur Erfolgskontrolle ein Controlling und Monitoring durchgeführt werden. Bei den meisten im Energiekonzept beschriebenen Maßnahmen sind Erfolgsindikatoren beschrieben, an Hand derer der Umsetzungserfolg zum Szenario Klimaschutz erfolgen kann.

 

Daher wird im Energiekonzept empfohlen ein kommunales Energiemanagement einzuführen. Hier sollte nicht jede Gemeinde für dich tätig werden, sondern es wird geraten dies als Gemeinschaftsaufgabe anzugehen um Synergieeffekte und den Erfahrungsaustausch zu nutzen.

 

Die Teilnahme an einem Energieeffizienz-Netzwerk für Kommunen wäre eine förderfähige Möglichkeit im Netzwerk mehrere Kommunen, die im Energiekonzept beschriebene Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Die Förderung erfolgt über Bundesmittel, die Förderquote beträgt ca. 60%.

 

Ein Energieeffizienz Netzwerk bilden 5 – 12 Kommunen (positive Beschlüsse wurden bereits gefasst in:Haibach, Waldaschaff. Heinrichsthal, Münnerstadt, Aidhausen, Martheidenfeld) einer Region (in diesem Fall Unter- und Mittelfranken). Netzwerkträger ist die Bayernwerk Natur GmbH (Netzbetreiber, kein Interesse an Strom- / Gasverkauf), fachlich begleitet wird das Netzwerk durch das Institut für Energietechnik an der TH Amberg (25 Wissenschaftler und Ingenieure).

 

Die fachliche Begleitung beinhaltet:

 

·         Auswertung der Ergebnisse des Energiekonzeptes

·         Realistische Umsetzung unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten

·         Erstellen eines Maßnahmekataloges

·         Erarbeitung konkreter Handlungsempfehlungen

·         ingenieurtechnische Berechnungen und Konzeptionierung der Maßnahmen

·         Fördermittelberatung

·         wissenschaftlich technische Umsetzungsbegleitung

 

Die administrativen Aufgaben liegen beim Netzwerkträger Bayernwerk Natur GmbH.

Die Kosten für die Teilnahme am Energieeffizienz-Netzwerk Franken belaufen sich innerhalb der 3-jährigen Laufzeit auf ca. 44.000€. Nach Abzug der Förderung entstehen tatsächliche Kosten von ca. 6.000€ pro Jahr.

 

Wenn man die Vielzahl der Maßnahmen der Gemeinde Sailauf in den letzten Jahren betrachtet, kann man zum Ergebnis kommen dass wir uns in Puncto Energieeinsparung und Energieeffizienz im kommunalen Bereich auf einem guten Weg befinden bzw. bereits gut aufgestellt sind. Dies ist in Einzelfällen jedoch nicht der Fall. Die zeigt uns die Auflistung im Energiekonzept. So liegen z.Bsp. die Stromverbräuche im Rathaus und Feuerwehrhaus Sailauf ca. 180% über den Vergleichswerten. Im Wärmebereich liegt das Feuerwehrhaus bei über 200% Überschreitung. In der Zusammenfassung der Einsparpotenziale der kommunalen Liegenschaften der Gemeinde Sailauf besteht ein theoretisches Einsparpotenzial im Wärmebereich von 35% und im Strombereich von 58%. In der Straßenbeleuchtung, in die wir jährlich investieren, besteht ein energetisches Einsparpotenzial von über 70%.

 

Weiterhin sollten auch die Gebäude eingehend betrachtet werden, die ein gewisses Alter erreicht haben und derzeit noch keine großen Auffälligkeiten im energetischen Bereich zeigen. So könnte das Dorfgemeinschaftshaus und Feuerwehrhaus in Eichenberg sowie das Kindergartengebäude in Eichenberg in die Betrachtung mit einbezogen werden. Aufgrund der derzeit entstehenden Gasversorgung wird ein Wechsel zum Energieträger Erdgas in naher Zukunft anstehen. Beispielhaft könnte die Wärmegewinnung und Stromerzeugung über die Brennstoffzellentechnologie überprüft werden.

 

Auch das Projekt „Neubau Feuerwehrgerätehaus Sailauf“ könnte in die Betrachtung einbezogen werden. Sollte die Vorplanung für das Gebäude im Rahmen der Laufzeit des Energieeffizienz-Netzwerks erfolgen, so könnte hierüber die energietechnische Vorplanung erfolgen. Die Baubegleitung und Umsetzung wäre jedoch Aufgabe des Architekten oder des beauftragten Fachplaners.

 

Ebenso könne Liegenschaften der örtlichen Vereine, sofern diese gemeinnützig sind, mit betrachtet werden. Wie bekannt ist, plant der TV Sailauf Sanierungsarbeiten an der Turnhalle. Bereits im Energiekonzept wurde das energetische Einsparpotenzial bei der Turnhalle im Rahmen einer Detailbetrachtung überprüft. Es wurden mehrere Hinweise diesbezüglich gegeben.

 

Bekannt ist auch, dass der Schützenverein die Beleuchtung in seiner Schießanlage energieeffizienter gestalten möchte. Um in den Genuss von Fördergeldern zu kommen sind ingenieuretechnische Berechnungen und eine Konzeptionierung vorzulegen.

Die Unterstützung der Ortsvereine, die zur Verbesserung der Energieeffizienz der Vereinsheimen /Sportstätten führt, könnte im Rahmen der Vereinsförderung gesehen werden.

 

Entscheidend für das Gelingen der Energiewende ist es die hoch gesteckten Klimaschutzziele zumindest annähernd zu erreichen. Dies kann nur geschehen, wenn es gelingt die Öffentlichkeit, private Haushalte und ggfls. gewerbliche Akteure durch gute Beispiele der Kommune zu animieren sich ebenfalls dem Thema Energieeffizienz zu beschäftigen. Dabei sollte zum einen der ökologische aber insbesondere auch der ökonomische Nutzen von energetischen Sanierungsmaßnahmen kommuniziert werden. Dies kann über die Öffentlichkeitsarbeit des Energieeffizienz-Netzwerkes geschehen.

 

 


 

Beschluss:

Um die Umsetzung der im Energiekonzept beschriebenen Maßnahme voranzutreiben und somit die Energieeffizienz der kommunalen Liegenschaften zu steigern, beschließt der Gemeinderat am Energieeffizienz-Netzwerk-Franken teilzunehmen.