Sitzung: 31.08.2015 Gemeinderat
Beschluss: Zur Kenntnis genommen
Der
Vorsitzende begrüßt die Teilnehmer und die Herrn Breitbach und Klug.
Diplomingenieur
Harald Klug und Bauamtsleiter Carsten Breitbach geben einen kurzen Überblick
über den Anlass und die Durchführung der Maßnahmen.
Herr
Breitbach berichtet von ausschließlich positiven Reaktionen der Anlieger. Die
besichtigten Bereiche würden die Wohn- und Aufenthaltsqualität entlang der
Straße deutlich verbessern.
Eine
Anliegerin habe sich nach dem niveaugleichen Ausbau ihrer Straße in
Pflasterbauweise wie folgt geäußert: „Früher hatten wir weder einen richtigen
Gehsteig noch ein richtige Straße. Jetzt haben wir beides in Einem.“
Nebenstraßen
in Karlstein würden grundsätzlich auf diese Art und Weise ausgebaut.
Instandsetzungen
der Verkehrsfläche als Folge von Leitungsschäden würden durch den Pflasterbelag
erheblich erleichtert
Auch ein
Negativbeispiel für Pflasterflächen wird in Augenschein genommen. Als Grund für
den schlechten Zustand der 20 Jahre alten Fläche nennt der zuständige
Bauamtsleiter die Verwendung falschen Pflastermaterials. Die Fläche stamme noch
aus einer Zeit, als man für öffentliche Verkehrsflächen das gleiche Material
verwendet habe wie für private Höfe, Stellplätze oder Zufahrten.
Konkret
auf die Nachteile der Pflasterbauweise angesprochen, teilt Herr Breitbach mit,
dass ihm keine bekannt seien.
Zu
Problemen mit dem Winterdienst kann er nichts sagen, weil die Gemeinde
Karlstein den Räum-und Streudienst auf Nebenstrecken den Anliegern übertragen
hat.
Sowohl
Herr Breitbach als auch Herr Klug weisen auf die entscheidende Bedeutung der
Fugen hin. Fehle das Fugenmaterial, werde das Gesamtgefüge geschwächt und es
könne schnell zu Verschiebungen im Belag kommen.
Die
nachgerechneten Mehrkosten von Pflaster gegenüber Asphalt betragen nach
Auskunft von Herrn Breitbach zwischen 3 und 5%.
Die
Teilnehmer sind vom Erscheinungsbild der besichtigten Pflasterflächen selbst
und auch von der dadurch gewonnenen Aufwertung des Straßenbilds und Wohnumfelds
sehr angetan.
Ein
Beleg für die Dauerhaftigkeit von Pflasterbelägen sind die Straßen in Dettingen
wegen ihrer noch kurzen Nutzungsdauer jedoch nicht unbedingt.
Der
Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Carsten Breitbach für die ausführlichen
Erläuterungen.
Anschließend
fährt das Gremium nach Kahl am Main und besichtigt unter der Führung von
Diplom-Ingenieur Harald Klug die dortige Hauptstraße.
Die
bildet an der besichtigten Stelle eine scharfe S-Kurve, hat eine hohe
Verkehrsfrequenz und erschließt außer einem großen Wohngebiet auch eine
Schulbushaltestelle.
Trotzdem
liegt die vor acht Jahren befestigte Fläche nach Aussagen aus dem Gremium da „wie
ein Brett“. Selbst im engen Kurvenbereich
sind keine Verschiebungen oder Abplatzungen des Pflasters zu sehen.
Diplomingenieur
Harald Klug berichtet von Problemen kurz nach Fertigstellung der Fläche. Als
Grund habe sich allerdings sehr schnell die Reinigung der Flächen mittels einer
Saug-Kehrmaschine herausgestellt. Diese habe nämlich das Fugenmaterial
herausgesaugt, was die Stabilität des Belages verschlechtert.
Am
Übergang von Asphalt auf Pflaster können die Teilnehmer die
geschwindigkeitsmindernde Wirkung beobachten. Die Autofahrer verlangsamen an
dieser Stelle die Geschwindigkeit
deutlich.
Als
Folge der niedrigen Geschwindigkeiten sind auch die Reifenabrollgeräusche
unauffällig; lediglich die Motorengeräusche der vorbeifahrenden Autos sind zu
hören.
Als
Ergebnis der Besichtigung wird übereinstimmend die hohe Aufenthaltsqualität
gelobt, die Pflasterflächen einem Wohnquartier verleihen. Die Straßen in
Karlstein und Kahl könnten auch als Beispiel für Sailauf dienen.